Eines ist klar: Die Wettbewerbsfähigkeit hängt nicht mehr nur von kompetitiven Preisen und der Reduzierung der Produktionszeit auf ein Minimum ab, sondern vom Digitalisierungsgrad des Unternehmens. So auch in der Werkzeugschleifbranche.
Je digitaler aufgestellt, desto reibungsloser funktioniert der Informationsfluss. Das Ergebnis: Werkzeughersteller steigern automatisch ihre Produktivität und die Kunden sind immer auf dem aktuellsten Stand.
Zu solchen neuen Lösungen zählen auch die Digitalen Werkzeugzwillinge. Sie bringen eine enorme Wertsteigerung in Vertrieb, Planung und Produktion.
Was sind digitale Werkzeugzwillinge und was können sie?
Digitale Werkzeugzwillinge sind virtuelle Abbildungen des Zerspanwerkzeuges und als solche in diversen virtuellen Umgebungen flexibel einsetzbar. Der digitale Zwilling nährt sich von den Informationen aus Entwicklung, Optimierung, Wiederaufbereitung und „Recycling“. In seiner Vollkommenheit bildet er so alle Schritte des Lebenszyklus des Zerspanwerkzeuges ab.
Aber fangen wir doch einmal ganz von vorne an. Die Geburtsstunde eines digitalen Werkzeugzwillings beginnt mit den ersten Entwürfen. Beim Werkzeughersteller skizzieren Mitarbeiter:innen das Zerspanwerkzeug mit einer Software. Die ersten Grundstrukturen des digitalen Zwillings sind geschaffen. In den darauffolgenden Schritten der Werkzeugmodellierung erfassen sie nach und nach weitere Daten und fügen diese dem digitalen Werkzeugzwilling hinzu.
Einer ist nie genug
Ein digitaler Zwilling kommt selten allein. Wir können uns das als eine Art „Klonprozess“ vorstellen: Für jeden Einsatzzweck gibt es ein bestimmtes Abbild des digitalen Zwillings - und so haben wir am Ende mehrere digitalen Zwillinge für verschiedene Einsatzgebiete.
Die digitalen „Produktions-Zwillinge“, beispielsweise, sorgen für eine reibungslose Fertigung. Sie enthalten Informationen zu Material, Beschichtung und eventuell sogar ganze NC-Programme mit Schleifscheibendaten. Der digitale „Produkt-Zwilling“ hat zur Aufgabe, das Werkzeug so abzubilden, dass Kund:innen die Kollisionsprüfung des Werkzeuges durchführen können und wissen, wie sie es am optimalsten einsetzen. Es sind also auch die Technologiedaten, sprich die Sachmerkmale des Werkzeuges, enthalten.
Die digitalen Zwillinge kommen dann an das System, das dank der enthaltenen Daten direkt weiß, was zu tun ist. Wie wird das Zerspanwerkzeug hergestellt oder angewendet, wie umweltschonend wieder aufbereitet? – All diese Anweisungen liefern die digitalen Werkzeugzwillinge und schaffen dadurch einen enormen Mehrwert. Sie sind das Verbindungsglied zwischen physischer und virtueller Welt.